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Bands, die zu Schulzeiten gegründet werden, tun sich oft schwer, wenn ihre Mitglieder eine Ausbildung oder ein Studium beginnen und dadurch geografisch voneinander getrennt werden. Diejenigen, die das überleben, tun sich wiederum dann schwer, wenn mit dem Beruf der Ernst des Lebens beginnt und die Zeit für das Hobby Musik immer knapper wird. Diejenigen, die das überleben, stellen heutzutage eine absolute Ausnahme dar.

Die Tatsache, dass Jump The Shark! seit über 18 Jahren aktiv ist und mit Ausnahme der weltweiten Pandemie nie wirklich von der Bildfläche verschwunden war, sagt also Einiges aus. „Genau dann, wenn es schwierig wird, muss man weitermachen, denn die Musik gibt uns so viel Freude, die wir auch gerne wieder weitergeben. Und das Beste: Es wird einfach nie langweilig, denn wir machen einfach immer das, was wir wollen“, erklärt die Band.

Was sie in dieser Zeit alles erreicht haben, ist ebenfalls außergewöhnlich: Mit unermüdlicher Leidenschaft und überzeugend gelebter DIY-Attitüde kann die sechsköpfige Ska-Band aus Lindau (Bodensee) mit Stolz behaupten: „alle Ziele, die wir uns irgendwann einmal blauäugig gesetzt haben, haben wir mittlerweile mehrfach erreicht“.

Denn die Bühne haben sie bereits mit Genregrößen, teils persönliche Helden, aus aller Welt geteilt: Mad Caddies (USA), Streetlight Manifesto (USA), The Slackers (USA), Broilers (DEU), The Toasters (USA), The Aggrolites (USA), The Busters (DEU), Talco (ITA), Distemper (RUS), The Hotknives (UK), Los Calzones (ARG), Dallax (JAP) uvm.

Über die Jahre kann Jump The Shark! auf hunderte Konzerte zurückblicken, die sie übrigens nicht nur in Deutschland und den Nachbarländern Schweiz und Österreich spielten, sondern auch in Frankreich, Luxemburg, Tschechien und Polen. Von der Kellershow, dem besetzten Haus, renommierten Clubs und Festivals sowie Open Airs mit bis zu 10.000 Besuchern, war dort bereits alles dabei.

Mit der Veröffentlichung ihres mittlerweile vierten Albums Security #521 schließt die Band an die Vorgängerwerke Here Be Monsters, Maladjusted und …coming to get you an. Musikalisch bleibt dabei alles beim Alten – denn der Tonträger widersetzt sich wie immer jeglicher Kategorisierung.

Das Grundgerüst ist der Ska, jene extrem tanzbare Mischung aus treibenden Offbeats und mitreißenden Bläsermelodien, die bereits vor dem Reggae auf Jamaika entstand. „Das Salz in der Suppe ist eben die Mischung“, so die Band. Auf jeden Fall ist da eine gute Portion härterer Musik wie Punkrock und Metal, also verzerrte Gitarren, schnelle Beats, schwere Breakdown, Einwürfe der Blasinstrumente, die einem ins Gesicht peitschen, und Refrains, die jeden Zuschauer sofort zum Mitsingen animieren. Dann passiert es aber wieder genauso schnell, dass ein Song – bzw. auch nur ein Teil davon – auf ganz andere Weise daher kommt, leichter und unbeschwerter Reggae, gefühlvolle Rocksteady-Balladen gespickt mit anspruchsvollen und virtuos dargebotenen Jazzsoli.

Wer jetzt glaubt, dies sei eine fatale Mischung, die mehr Fragen offen lässt als sie beantwortet und der keiner so richtig folgen kann, irrt sich aber gewaltig. Jump The Shark! überzeugt auf voller Linie dank scharfsinnig ausgearbeiteter Themen im Songwriting, Weitsicht im Arrangement und musikalischer Reife. So gelingt es der Band, ein stimmiges und harmonisches Ganzes zu schaffen, das die Ohren der Zuhörer erfreut und deren Beine konstant in Bewegung hält. Denn stillzusitzen, während Jump The Shark! auf der Bühne rockt, ist wirklich eine Probe.

SA 23:30

JUMP THE SHARK!